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Kommentar. Eine Klinik hat sich verlaufen
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Medical Device Monthly News

Hannover, Deutschland. Am 05.08.2009 erschien auf dem offenen Presseportal openPR die Meldung „Sportsclinic Germany GmbH startet in Hannover“. Ein Erfolgsmodell sollte Schule machen; doch nun, sieben Jahre nach Erscheinen der Pressemitteilung fehlt in Hannover von der Sportsclinic offensichtlich jede Spur. Auch das Ärzteteam besagter „Klinik“ lässt sich in der Sportsclinic nicht auffinden. Wo sind sie, die renommierten Spezialisten, die laut Pressemitteilung pro Jahr 2.500 Patientinnen und Patienten in der Sportsclinic Germany operieren? In Hannover wohl nicht.

Dieser Eindruck muss zwangsläufig entstehen, greift man als interessierter Patient oder neugieriger Bürger zum Telefon, um sich über das Leistungsangebot der Sportsclinic Germany zu informieren: Wählt man die in der Pressemitteilung angegebene Telefonnummer(n) 0049 511 / 8976 5595 (96) so meldet sich keineswegs eine engagierte Empfangsmitarbeiterin besagter Sportsclinic. Vielmehr hat man den Anrufbeantworter der go:h (Gelenkchirurgie & Orthopädie Hannover) an der Strippe.

Die Blechstimme verrät einem, dass man ausserhalb der Geschäftszeiten der go:h anruft. Diese seien Montag und Freitag von 08.00 Uhr bis 15.30 Uhr und Dienstag bis Donnerstag von 08.00 Uhr bis 17.00 Uhr.  Ich beginne mir Sorgen zu machen: Hoffentlich ist gerade keiner der eingangs erwähnten 2.500 Patienten frisch operiert in dieser Sportsclinic, die nicht einmal telefonisch zu erreichen ist!

Der Anrufbeantworter erwähnt in seiner Ansage noch die Möglichkeit, eine E-Mail zu schreiben an: info@g-o-hannover.de. Von der Sportsclinic fehlt auch hier wieder jede Spur

Vollautomatisches Berg-Idyll: Schnitzeljagd im World-Wide-Web

Nun gut. Telefonisch, per E-Mail oder über die Homepage ist die Sportsclinic Germany nicht zu erreichen. Mein Wissensdurst ist deshalb jedoch noch lange nicht gestillt. Jetzt will ich mehr wissen über Dr. Andreas Bänzinger und die Sportsclinic Germany. 

Gleich bei der ersten Suche lande ich wieder nur den Treffer bei oben erwähnter Pressemeldung auf openPR  und – siehe da – ich finde einen Text über eine geplante „SPORTSCLINIC SWITZERLAND IN REHETOBEL – THERAPIE- UND REGENERATIONSZENTRUM MIT VIELEN VORTEILEN FÜR DAS DORF“. 

Ich finde ebenfalls einen „interessanten“ Artikel über Dr. Andreas Bänzinger, dem Initiator der nicht auffindbaren Sportsclinic Germany. Der Artikel, erschienen in „Die Welt“, verrät auch nichts über die gesuchte „Klinik“, dafür erfahre ich, dass „ein Schweizer Technik-Freak (...) in seinem Millionen-Bau modernste Steuerungstechnik einbauen (lässt). Er kann zum Beispiel mit seinem Handy die Fuß-bodenheizung starten. Wenn er möchte, schaltet Bänziger (...) seine Fußbodenheizung von einem Hotel in New York aus mal an und mal aus.“ 

Interessant! Doch was hat das mit der Sportsclinic zu tun? Also weiter in der Recherche: Im „Jahresbericht“ der „sportsmedicine excellence group“ wird im statistischen Tätigkeitsüberblick auf Seite 23 des Dokumentes die Sportsclinic Germany mit keinem Eintrag eigens ausgewiesen. 

Sieht man sich im Folgenden den Lebenslauf von A. Bänzinger etwas genauer an, verwundert es sehr, dass solch ein angeblicher Meilenstein wie die Eröffnung der Sportsclinic Germany keine Erwähnung findet (weil sie nicht stattgefunden hat?).

Ratlos auf rastloser Suche nach der Sportsclinic Germany

Die Suche nach der Sportsclinic Germany lässt mich nun ratlos und verzweifelt im Internet zurück. Ich finde Dr. Andreas Bänzinger noch strahlend lächelnd in einer Investmentbrochure von Aston Martin St. Gallen und und weiss am Ende meiner Suche, dass das „Wohnhaus Dr. Bänzinger“ über Zutrittskontrolle, fernautomatische Jalousien- und Bewässerungssteuerung verfügt, dass es dort eigens einen Weinklimaraum gibt, „die ungewöhnlichste Extravaganz, die sich der alleinstehende Schweizer leistet, (...) jedoch ein mannshoher Kühlschrank (ist), der direkt neben seiner Eingangstür steht. Der Platz macht Sinn: Er kann von außen bestückt werden und lässt sich vom Inneren des Hauses aus bequem öffnen. Wie eine Schleuse. Wegen seines Berufs bleibt Bänziger nicht viel Zeit für Shopping. Lebensmittel wie Milch, Eier und natürlich Appenzeller Käse bestellt er am liebsten kurz beim Dorfbauern. Der bringt sie vorbei und stellt sie nicht einfach lieblos vor die Tür. Mittels Zahlenkombination, die Bänziger an seine vertrauten Händler weitergegeben hat, lässt sich die riesige dunkelgraue Stahltür öffnen, die eher an einen Tresor als an einen Kühlschrank erinnert. Die verderbliche Ware landet dort, wo sie hingehört, und wartet gut temperiert auf die Rückkehr des Geschäftsreisenden.“
(https://www.welt.de/print-welt/article149571/Vollautomatisches-Berg-Idyll.html).

Und von der Sportsclinic Germany? Fehlt weiterhin jede Spur. Wie auch von der Sportsclinic Austria. Wird sich auch bald die Sportsclinic Switzerland in die Reihe der nicht eingehaltenen Versprechungen einreihen? Die Chancen stehen leider gut. Übrigens: Auf dem Portal openPR kann jedermann „Pressemitteilungen“ veröffentlichen. Diese werden nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft.

Dietmar Schaffarczyk

1.000.000.000 EURO Gesundheitskosten aufgrund fehlgeschlagener Operationen pro Jahr

ZYK. Im medizinischen Alltag sind autologe Knochenimplantate der „Goldstandard“. Die Verwendung von autologem Knochenmaterial des Patienten hat allerdings einige Nachteile. Für größere Knochendefekte wird viel Knochenmaterial benötigt, das häufig nicht zur Verfügung steht. Ein weiterer Nachteil ist, dass für die Gewinnung von autologem Knochenmaterial eine zweiter operativer Eingriff benötigt wird. Deshalb entstand in den letzten Jahren ein großer Bereich, der sich mit der Erforschung neuer oder der Verbesserung bereits vorhandener Knochenimplantatmaterialien beschäftigt. Es existiert eine breite Palette von unterschiedlichen halb- oder vollsynthetischen Materialien, wie zum Beispiel Keramiken, Knochenzemente, Polymere, Metalle oder Komposite, die zum Teil bereits im medizinischen Alltag Anwendung finden. Jedes dieser Materialien hat vorteilhafte Eigenschaften, jedoch liegt bei allen noch ein großes Verbesserungspotential. Ein inhärentes Problem der Keramiken und Knochenzemente ist beispielsweise deren Brüchigkeit, welches zu mechanischem Versagen des Implantates und manchmal sogar zu Problemen beim biologischen Abbau der Bruchstücke des Implantates führt, was schließlich zu einer aseptischen Protheselockerung führen kann. Ein inhärentes Problem bei metallbasierten Materialien ist deren Undurchlässigkeit für Röntgenstrahlen. Ebenfalls ist deren hohe Steifheit nachteilig, welche zu den bereits beschriebenen Problemen führen kann. Des Weiteren können Metalle aufgrund ihrer chemischen Natur nicht als biomimetische Materialien bezeichnet werden. Auch polymerbasierte Materialien, wie beispielsweise Polyethylen, Polystyrol oder Polyetheretherketonwurden vorgeschlagen.  Ein inhärentes Problem dieser immer häufiger eingesetzten Materialien sind deren Oberflächeneigenschaften, die für Zellen nicht attraktiv sind (SEITE 2).

Deutschland, Österreich, Schweiz:

Wo ist die Sportsclinic Germany? In Hannover ist sie nicht.

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